Faszien sind ein wesentliches Element unseres Bewegungsapparats, was viel zu häufig in den Hintergrund gerät! Allerdings sind es gerade die elastischen Faszien, welche uns die nötige Form geben, den Körper stützen und unsere Organe umhüllen, sodass wir Schutz erhalten und eine optimale Beweglichkeit zeigen. Um zu wissen, warum das Faszientraining in Berlin und generell die Behandlung der Faszien immer mehr Bedeutung in der heutigen Zeit einnehmen, musst Du aber zunächst den anatomischen Aufbau der Faszien kennenlernen und wissen, was Faszien eigentlich sind. Themen, denen wir uns daher im heutigen Blog-Beitrag widmen.
Was sind eigentlich Faszien?
Vereinfacht erklärt stehen die Begriffe für die weichen Bestandteile des Bindegewebes, die bei einem Menschen den ganzen Körper wie ein faseriges Netzwerk durchziehen, wichtige Organe umhüllen und entscheidende Bausteine des Organismus unweigerlich miteinander verbinden. Nicht umsonst fällt häufig der Beiname „Stützgewebe des Körpers“. Ursprünglich stammt das Wort Faszien aus der lateinischen Sprache, wo „fascia“ übersetzt „Bandage“ oder „Band“ bedeutet.
Was gehört zu den Faszien?
Zu den menschlichen Faszien gehören:
- Jegliche Formen des elastisch-faserigen und kollagenen Bindegewebes
- Membranen
- Organ- und Gelenkkapseln
- Bänder und Sehnen
- Muskelhüllen
- Retinacula
- Feste, flächige Schichten des Bindegewebes
Wie viele Schichten haben die Faszien?
Die Faszien sind eine Zusammensetzung aus drei Schichten, die alle in verschiedenen Ebenen des Organismus in Erscheinung treten. Dazu gehören:
1. Oberflächenschicht
Die oberflächliche Faszienschicht findet sich im Fettgewebe der Unterhaut und somit in einer Vielzahl unserer Körperteile. In Fachkreisen ist hier die Rede von der subkutanen Lokalisierung. Die Oberflächenschicht setzt sich aus zwei Komponenten zusammen, zum einen aus dem Fasziengewebe und zum anderen aus Fettgewebe. Außerdem wird es von einigen Drüsen und den Lymphgefäßen durchströmt. Oft vermischt sich diese Schicht auch mit der retikulären Lederhautschicht. Jene Faszien füllen häufig den freien Raum an einigen Körperpartien aus und umhüllen zum Teil die Organe. Dabei haben sie folgende Funktionen:
- Verschiebbarkeit der Haut
- Nervenbahnen-Schutz
- Gewährleistung der Durchlässigkeit von Blutgefäßen, Lymphe sowie Nerven
- Fett- und Wasserspeicher
2. Tiefe Faszienschicht
Diese Schicht ist die faserige Verbindungsschicht. An dieser Stelle umhüllen und durchdringen dicht-verflochtene Faserstränge die Blutgefäße, unsere Muskulatur, Nervenbahnen sowie Knochen. Die tiefe Faszienschicht kann sich in Abhängigkeit von den lokalen Belastungsverhältnissen zunehmend verdichten und passend dazu organisieren. Auf diese Weise treten die Faszien hier entweder als Sehnenplatten, Bänder, Gelenkkapseln, große Faszien mit viel Fläche (Plantarfaszie) oder dem Muskelfaser-Ursprung in Erscheinung. Weiterhin umhüllen sie zum Teil das Knochengewebe und begünstigen, dass eine Bewegung zwischen Muskel und Knochen aufgrund der sehnigen Zusammensetzung erfolgt. Die Durchblutung ist hier deutlich niedriger als in der oberflächlichen Faszienschicht.
3. Viszerale Faszien-Schicht
Die viszerale Faszienschicht beinhaltet eine feuchte (in Fachkreisen aus serös genannt) und eine glatte Schicht aus Doppelmembranen. Das heißt, durch sie werden die inneren Organe in eine Art Membran aus Bindegewebe gewickelt, während sie die Funktion haben, jene Organe aufzuhängen und einzuhüllen, damit deren Schutz gewährleistet wird. Die Faszien stellen die Verschieblichkeit der Organe gegeneinander sicher und besitzen in den jeweiligen Organen spezielle Namen wie Pleura für den Bereich in der Lunge, Meningen für die Faszien im Hirn, Peritoneum als Begriff für die Faszien im Bauch und Perikard als Synonym für Faszien im Herzbereich.
Welche Faszienarten gibt es?
Die Funktion und Art der Faszien stehen in direktem Zusammenhang. Dabei gibt es vier Arten, nämlich:
- Lockere Faszien
- Elastische Faszien
- Parallelfaserige straffe Faszien
- Unregelmäßig straffe Faszien
Nachfolgend möchten wir Dir hierzu eine kurze Zusammenfassung geben, inwiefern die einzelnen Faszienarten durch entsprechende Besonderheiten gekennzeichnet sind.
(1) Lockere Faszien
- Füllmaterial für Körperzwischenräume (häufigste Ausführung)
- Viel Elastinfasern, hoher Grundsubstanzanteil
- Netzähnlich
- Schutz, Polsterung, Stabilisierung der Zwischenräume, Unterstützung von Versorgung der Organe und Stoffwechselaktivitäten
- Druck-. Temperatur- und Bewegungssensor, viele Drüsen, Nervenenden, Lymphzellen und Abwehrzellen, erlaubt hohe Dehnungsspannung, durchzogen von Nervengefäßen, Blutgefäßen, Schweiß- und Talg/Haardrüsen
(2) Elastische Faszien
- In allen Organen mit regelmäßiger Dehnung (Blase)
- Viele Elastinfasern, optimale Festigkeit durch Kollagen
- Netzähnlich mit spitzem Winkel
- Dehnbarkeit
- Kann sich nach Erfolg der Dehnung schnellstens in Grundposition zurückbilden
(3) Parallelfaserige straffe Faszien
- Um die Organe in festen Kapseln (wie bei der Niere), in Sehnenplatten, Sehnen und Bändern
- Hoher Anteil an Kollagenfasern
- Parallele Anordnung der Fasern
- Stabilisation
- Kann große Zugkräfte aushalten
(4) Unregelmäßig straffe Faszien
- In Gelenk- und Organkapseln, der harten Hirnhaut und der Haut
- Zusammensetzung aus kräftigen Kollagenbündeln
- Netzähnlich mit Faserverlauf in unterschiedliche Richtungen
- Stabilisation
- Kann große Zugkräfte aushalten
Was sind myofasziale Leitbahnen?
Widmen wir uns den Myofaszialen Leitbahnen. Sie sind in der Lage, sogar eine Verknüpfung von Muskeln zu erzielen, die innerhalb unseres Körpers sehr weit voneinander entfernt zu finden sind. Diese Verbindung wird über Bindegewebe und Muskelschlingen realisiert, was die Bewegungsvielfalt des Menschen erklärt. Das ist auch der Grund, weshalb Myofasziale Leitbahnen seit einiger Zeit als Basis für unterschiedliche Therapiekonzepte genutzt wird. Der aus Amerika stammende Sporttherapeut Thomas Myers benennt dabei zehn wichtige myofasziale Leitbahnen in unserem Körper:
- Oberflächliche Frontallinie
- Rückenlinie
- Oberflächliche frontale Armlinie
- Oberflächliche rückwertige Armlinie
- Laterale Linien
- Tiefe frontale Armlinie
- Tiefe rückwertige Armlinie
- Oberflächliche Rückenlinie
- Spirallinien
- Funktionale Frontallinie
Würde man sich den Körper wie eine Landschaft vorstellen, dann wären die Faszien wie einzelne Eisenbahnschienen, die Muskeln wie die passenden Ziele und die myofaszialen Leitbahnen die Eisenbahnlinie, bei der sich die Schienen verbinden, um dann wie ein großes Eisenbahnnetzwerk durch den Körper zu ziehen und die verschiedenen Ziele (Muskeln) anzusteuern.
Was ist das Tensegrity Modell?
Die Funktion der Faszien lässt sich gut durch das Tensegrity Modell verdeutlichen. Das Model aus Naturwissenschaft und Architektur setzt sich mit der Verbindung von Spannung (Tension) und Zusammenhalt auseinander. Das bedeutet, alle Teile des menschlichen Bewegungsapparats, die eine ausreichende Elastizität haben, müssen immer unter Spannung stehen, um die ganzen Bereiche wie Knochen, Muskulatur und Faszien bei der Änderung der Körperhaltung (Beugen) mit genügend Stabilität auszustatten.
Das Modell sieht unseren Bewegungsapparat dabei wie einen Verbund aus Muskeln und Faszien, der nur durch eben diese feste Einheit seine Funktionsfähigkeit erhält. Darum entsteht bei der Bewegung auf muskulärer Ebene in einer Körperregion häufig ein Schmerzreiz in einem ganz anderen Bereich des Bewegungsapparats. Letztlich leiten hier die sogenannten Myofaszialen Leitbahnen den Schmerz und Veränderungen des Muskeltonus (der Spannung im Muskel) an das gesamte System weiter.
Wie lassen sich Faszien darstellen?
Faszien können gut mit rohem Muskelfleisch verglichen werden. Hast Du einmal ein Stück rohes Fleisch betrachtet, welches von dünnen, weißen Fasern durchzogen wird, dann sind genau dies die Faszien. So stellt sich in etwa auch das Fasziengewebe in unserem Körper dar und ummantelt unsere Organe.
Welche Aufgabe haben die Faszien?
Die Faszien sind für viele unterschiedliche Aufgaben innerhalb des Bewegungsapparats verantwortlich, weshalb sich hier von einem großen Funktionsspielraum sprechen ließe. Allgemein lassen sich die Funktionen des Fasziengewebes aber in vier Bereiche unterteilen, darunter:
- Kraft-Übertragung
- Formgebung und Stützeffekt für das Gewebe
- Impulsweiterleitung
- Beweglichkeit
Diese vier elementaren Aufgaben stehen in fester Abhängigkeit zueinander und ergänzen sich. In der Praxis hieße dies, durch die Kraft-Übertragung wird beispielsweise auch die Beweglichkeit gefördert. Die Aufgaben des Fasziengewebes stehen dabei nicht nur für eine Schicht, sondern sind übergreifend für alle drei Schichten gleichermaßen vorhanden.
Warum verkleben Faszien?
Faszien verkleben durch verschiedene Faktoren, darunter:
- Bewegungsmangel
- Stress
- Einseitige oder mangelhafte Ernährung
- Übergewicht
- Verletzungen
- Gesundheitliche Vorerkrankungen
Meist kommen dabei mehrere der Auslöser zusammen, damit Faszienverfilzungen entstehen. Je belastbarer unser Fasziennetzwerk, desto seltener setzen Faszienbeschwerden ein. Solltest Du aber generell wenig Sport treiben oder vorbelastet sein, ist das Fasziengewebe weniger elastisch und stabil, sodass sich schneller Verklebungen oder andere Faszienprobleme zeigen.
Wie fühlen sich verklebte Faszien an?
Wenn Faszien verkleben, dann verursacht dies unterschiedliche Symptome. Meist handelt es sich um eine Kombination aus Schmerzen und Bewegungsbeeinträchtigungen. Du hast oft das Gefühl, Deine Gelenke seien steifer als sonst und es könnte sein, dass ein leichtes Brennen oder auch ein allgemeines Unwohlsein hinzukommen. Faszienverklebungen können sich zudem weitreichend auf unseren Organismus auswirken. So wäre es denkbar, dass sich bei verklebten oder verkürzten Faszien im Brustbereich Atemprobleme zeigen, bei Faszienverklebungen im Oberschenkel und Gesäß wiederum Muskelverspannungen und Krämpfe auftreten. Ebenso beeinträchtigen Faszienerkrankungen den Abtransport der Schadstoffe aus unserem Organismus und schwächen somit das Immunsystem. Langfristig verklebte Faszien sorgen für Symptome, die sich manifestieren und zu chronischen Dysbalancen führen. Diese lassen sich dann nicht so leicht wieder beheben und beeinträchtigen zum Teil unsere Lebensqualität sowie die aktive Alltagsgestaltung.
Wie kann ich Faszien stärken?
Um Dein Fasziengewebe zu stärken, solltest Du bereits im Alltag aktiv werden. Schon einfache Dinge, wie regelmäßige Bewegung, sanfte Dehnübungen, eine gesunde Ernährung oder auch der Abbau von Stress/das verbesserte Stressmanagement, haben einen nachhaltigen Einfluss auf die Gesundheit der Faszien. Darüber hinaus ist eine aktive Unterstützung der Faszien durch das Faszientraining in Berlin sinnvoll, damit Deine Faszien nachhaltig mobilisiert, gekräftigt und in ihrer Elastizität unterstützt werden. Hier solltest Du zunächst keine Alleingänge wagen, sondern ein professionelles Training für die Faszien in Hohen Neuendorf starten. Damit kannst Du unter der Anleitung eines Experten die richtigen Faszienrolle Übungen erlernen, um so Überbelastungen oder Fehler bei der Ausführung zu vermeiden. Vor dem Training musst Du natürlich immer ein ausreichendes Warm-up absolvieren oder während der Aufwärmphase leichte Faszientechniken einbauen.
In Ergänzung dazu bietet sich eine passive Behandlung der Faszien in Berlin an, die sich gezielt mit den Verklebungen und Verfilzungen der Faszien auseinandersetzt. Eine manuelle Faszientherapie in Berlin setzt genau an diesem Punkt an und unterstützt Dich nach einer ausführlichen Anamnese darin, Deine Fasziengesundheit zu fördern. In Verbindung damit eignet sich die Faszienbehandlung in Hohen Neuendorf nicht nur für Personen, die bereits unter Faszienverklebungen leiden, sondern kann auch denjenigen als Basis des kräftigen Fasziengewebes dienen, die präventiv einen Beitrag zu mehr Widerstandskraft und Elastizität des Fasernetzwerks leisten möchten.
Du siehst, Faszien haben einen komplexen Aufbau und besitzen zahlreiche, entscheidende Funktionen, durch die unser ganzheitliches Wohlbefinden nachhaltig beeinflusst werden kann. Mit dem gesunden Lebenswandel und einer ausgewogenen Ernährung förderst Du bereits die Fasziengesundheit, während auch eine Verminderung von Stress und regelmäßige Bewegung helfen können, die Widerstandskraft des Fasernetzwerks zu begünstigen. Darauf aufbauend gelingt es dann mit einem professionellen Faszientraining in Berlin sowie manuellen Faszientherapien in Hohen Neuendorf, präventiv, behandelnd oder rehabilitativ Deine Faszien zu unterstützen.